Konzert März 2005

Jugend-Symphonie-Orchester im Gymnasium Erding — Nicht nur das Können des Jugend-Symphonie-Orchesters München ist bei dessen Konzert in der Aula des neuen Gymnasiums auf dem Prüfstand gewesen, sondern auch die Akustik des Schulaula. Abgesehen von einem leichten Halleffekt erwies sie sich als ausgezeichnet, ein Bodenteppich für den Orchesterbereich, Vorhänge oder einfach etwas mehr Zuhörer könnten eventuell Abhilfe schaffen.

Unumstrittener Star des Abends war der 17-jährige Geiger Marcus Tanneberger, der die Zuschauer begeisterte. Der mit Preisen ausgezeichnete Violinist verblüffte das Publikum beim Konzert für Violine D-Dur Op. 77 von Johannes Brahms mit seiner blitzsauberen Intonation, mit seiner atemberaubenden Technik, die technische Höchstschwierigkeiten meisterte, und mit dem wunderbaren Ton, den er seiner Testore-Geige entlockte. Das Publikum bedauerte es, dass er nicht am Ende des Abends spielte, dann hätte man auf eine Zugabe hoffen können.

Nach einer kurzen Pause bot das Orchester die Symphonie Nr. 3 a-Moll Op. 56, die «Schottische», von Mendelssohn. Die überwiegend jungen Musiker boten unter den Leitung ihres Dirigenten Alejandro Vila eine tadellose Leistung. Allerdings hatten sie es nach dem beeindruckenden Violinkonzert ohne den Solisten Tanneberger nicht leicht. Doch die Interpretation der Mendelssohn-Symphonie war gelungen. Alejandro Vila, der gebürtige Argentinier, der seit 20 Jahren in Deutschland lebt und arbeitet, führte sein junges Orchester zu einer beeindruckenden Gesamtleistung. SZ