Konzert März 2001

Das Jugend-Symphonie-Orchester München überzeugt im Herkulessaal mit guten Solisten   Beethovens Tripelkonzert ist leider nur selten zu hören, denn das anspruchsvolle Werk verlangt als Solisten ein Klaviertrio, das solistische Brillanz mit kammermusikalisch präzisem Zusammenspiel verbindet. Für das Konzert des Jugend-Symphonie-Orchesters München im Herkulessaal hatte man hierfür drei junge, aber bereits preisgekrönte Musiker verpflichtet — eine exzellente Wahl. Den schwierigsten Part hatte die Cellistin Ulrike Hofmann. Sorgsam kommentierte sie mit warmem, näselndem Ton die Stichworte, die das von Alejandro Vilar dezent geleitete Orchester ihr gab, bravourös-energisch nahm sie die Bälle auf, die ihr die Geigerin Ariadne Daskalakis zuspielte. Aus dem relativ schlichten, ursprünglich für Beethovens Gönner Erzherzog Rudolf bestimmten Klavierpart kitzelte Juan José Chuiquisengo ein Höchstmaß an lyrischer Farbigkeit

heraus. Nach der Pause konnte sich das Jugendorchester nicht mehr hinter Solisten verstecken. Aber verstecken muss es sich mit seiner niveauvollen Leistung auch keineswegs.

Freilich, Rossinis Semiramide-Ouvertüre hätte eine Spur mehr Leichtigkeit und Witz vertragen, das Klangschwelgen in Tschaikowskys Romeo-und-Julia-Ouvertüre wurde durch kleinere Intonationsschwächen etwas beeinträchtigt. Aber alles in allem eine klanglich und technisch hervorragende Leistung, auch ohne Anrechnung eines Laienbonus. Verdienter Beifall.  

SEBASTIAN WERR