W. A. Mozart: Sinfonia concertante

Als sich Mozart in Paris 1778 aufhielt, veranlassten ihn die dort gleichzeitig anwesenden Mannheimer Virtuosen, ein Konzert für sie zu schreiben. Am 5. April schreibt er seinem Vater: „Nun werde ich eine sinfonie concertante machen, für flauto wendling, oboe Ramm, Punto waldhorn, und Ritter Fagott. Punto bläst Magnifique …“

Es muss zwischen dem 5. und 20. April geschrieben worden sein. Das Werk war bestimmt zur Aufführung im Concert spirituel. Es ist nie dazu gekommen. Das Autograph mit der ursprünglichen Besetzung ist verschollen – wir kennen nur eine Bearbeitung, in der die Flöte und die Oboe durch Oboe und Klarinette ersetzt sind. Woher diese Änderung stammt, ist unbekannt.

Mozart verkaufte das Werk an den Direktor der Concerts spirituels, Jean Le Gros, ohne eine Abschrift davon zu behalten. Intrigen vereitelten die Aufführung. Mozart schreibt am 1. Mai 1778 an seinen Vater: „Nun aber mit der sinfonie Concertante hat es wieder ein Hickl-hackl. da aber glaube ich ist wieder was anders dazwischen. ich hab halt hier auch wieder meine feinde. wo aber habe ich sie nicht gehabt? … was mich bey der gantzen sache am meisten verdriest, ist, daß der Le gros mir gar kein wort davon gesagt hat, nur ich hab nichts davon wissen därfen – wenn er doch eine excuse gemacht hätte, daß ihm die zeit zu kurz wäre, oder dergleichen, aber gar nichts – ich glaub aber, da ist der Cambini, ein welscher maestro hier, ursache …“

Am 11. Juni fragt der Vater in einem Brief: „Ist also deine Synfonie Concertante gar nicht aufgeführt worden? hat man sie dir bezahlt? – und hast du etwa gar deine Spart nicht mehr zurück bekommen?“

Später gedachte Mozart, das Werk aus dem Kopf niederzuschreiben; ob das geschehen ist, ist nicht bekannt. Er schreibt am 3. Oktober seinem Vater: „… mithin werde ich nichts fertiges mitbringen als meine sonaten; – denn die 2 ouverturen und sinfonie Concertante hat mir der Le Gros abgekauft; – er meint er hat es allein, es ist aber nicht war; ich hab sie noch frisch in meinen kopf, und werde sie, sobald ich nach hause komme, wieder aufsetzen; …“

Ralf Eickhoff