Gerardo Vila

Der Bruder von Alejandro Vila, Gerardo, wurde 1964 in Buenos Aires geboren. Schon im frühen Alter begann er seine Studien und zeigte schnell sein außergewöhnliches Talent. Als Zwölfjähriger trat zum ersten Mal öffentlich auf. Er studierte Klavier bei Maria Teresa Criscuolo und Kammermusik bei Ljerko Spiller. Zwischen 1980 und 1984 er-hielt er sechs Erste Preise an Kla-vier-wett-bewerben, darunter den Preis »Vicente Scaramuzza«, der ihm erlaubte, als Zwanzigjähriger, mit dem Diplom eines »Profesor Nacional Superior de Piano« die Reise nach Europa zu unternehmen, um seine Studien und seine Karriere fortzusetzen. So wurde Vila 1985 von der renommierten Pianistin Maria Tipo ausgewählt, um bei ihr am Konservatorium in Genf zu studieren. Zwei Jahre später erhielt er die höchste Auszeichnung: den »Premier Prix de Virtuosité avec Distinction« und ebenfalls den speziellen Preis »Henry Broillet«. Aber Vila studierte weiter und besuchte die Meisterklasse von Karl Engel am Konservatorium in Bern. Er nahm auch an verschiedenen Meisterkursen teil mit renommierten Pianisten wie u.a. Tatiana Nikolajewa, Vlado Perlemuter, Gyorgy Sandor, Maurizio Pollini und Luiz de Moura Castro und bekam zahlreiche Auszeichnungen. Vila gewann zahlreiche Preise bei internationalen Klavierwettbewerben, u.a. den ersten Preis »Maria Canals« in Barcelona, 1989 wo er anschließend das 2. Klavierkonzert von Johannes Brahms im »Palau de la Musica« spielte. Er erhielt ebenfalls den 2.Preis »Alessandro Casagrande« in Terni/ Italien und den 2. Preis »1989 World Piano Competition« in Cincinnati/USA. Als Solist trat Vila mit renommierten Orchestern wie Orchestre de la Suisse Romande, Orquesta Ciutat de Barcelona, Janacek Philharmonie Ostrava, Dresdner Philharmonie, Orchestre de Chambre de Lausanne und Berner Symphonieorchester auf. Mit dem Berner Symphonieorchester übernahm Vila 1991 die späte Erstaufführung in Bern von »Réveil des Oiseaux« von Olivier Messiaen.

Vila nahm mit grossem Erfolg an internationalen Musikfestspielen und Festivals: u.a. in Luzern, Lissabon, Gstaad, Cannes, Maracaibo und Bratislava teil, wo er 1992 als Solist das 3. Klavierkonzert von Beethoven spielte. Die Kritik schrieb in der Zeitung Vecernik: »…unter den Pianisten des Festivals war der Künstler Gerardo Vila der Höhepunkt.« An den Internationalen Musik-festwochen in Interlaken interpretierte Vila 1993 das 1. Klavierkonzert von Frédéric Chopin mit der Dresden Philharmonie Orchester unter der Leitung von Jörg Peter Weigle. Im Jahr 2000 erhielt er eine Auszeichnung als »Miembro Invitado del Consejo Argentino de la Música« und »Conseil International de la Musique, Unesco« (in Buenos Aires) als Anerkennung für seine künstlerische Tätigkeit. 2003 spielte er als Solist mit dem Berner Symphonieorchester und Carlos Kalmar die bernische Erstaufführung des zweiten Klavierkonzertes von Nikolai Medtner. Neben seiner Konzertlaufbahn unterrichtet er seit 1991 an der Berufsklasse des Konservatoriums in Neuenburg. Seit 1997 gibt er jedes Jahr Sommermusikkurse als Klavierlehrer in Schässburg/Rumänien. Vila spielte zahlreiche Rundfunk und Plattenaufnahmen ein.